Lieder der Sehnsucht – jüdische Stimmen zwischen Exil und Neubeginn
Auf seinem neuen Album stellt der vielfach ausgezeichnete Bariton Äneas Humm zusammen mit der Pianistin Renate Rohlfing ein Programm vor, das unter dem Thema „Sehnsucht“ gesellschaftliche Bedeutung gewinnt. Vier musikalische und individuelle Biografien stehen mit ihrem Liedschaffen im Mittelpunkt: Arnold Schönberg, Alexander Zemlinsky, Erich Zeisl und Henriëtte Bosmans. Sie alle waren jüdischer Herkunft und mussten im Zweiten Weltkrieg um ihr Leben fürchten oder aus Nazi-Deutschland fliehen.
Dabei wird nicht nur deutlich, welcher kulturelle Schatz durch die ideologische Verblendung des Nationalsozialismus in Europa verloren ging. Die Lieder sind zugleich Zeugnis der musikalischen Vielfalt der Liedkomposition im Wien Ende des 19. Jahrhunderts sowie in den 1930er Jahren, ergänzt durch vier Lieder aus der Nachkriegszeit in den Niederlanden. Dieses Repertoire macht den Geist jener Epoche hörbar, die wie kaum eine andere für radikale Veränderung, Zerstörung, aber auch für Hoffnung, Neubeginn und die Sehnsucht nach einer besseren Welt steht.






