Händel Deutsche Arien

Georg Friedrich Händel ist Kosmopolit: In Italien lernte er die Oper kennen, in London schrieb er selbst große Erfolge. Texte in seiner eigenen Sprache sind rar in seinem ¼uvre und die Neun Deutschen Arien seine letzten Vertonungen deutscher Worte. Da Händel der Nachwelt für diese keine Besetzungsliste hinterlassen hat, steht es den Interpreten frei, musikalische Partner zu finden: In großartiger Zusammenarbeit zwischen dem jungen Countertenor Fritz Spengler und dem Barock-Ensemble Contrapunctus ist eine CD entstanden, welche sich zum Ziel genommen hat, die Wichtigkeit der deutschen Arie im Barock aufzuzeigen. Hier gehen Klang und Sprache Hand in Hand, um dem kulturellen Erbe der barocken Musik gerecht werden und sich zu einem großen Gesamten zusammenfügen. Ebenfalls ein Star seiner Zeit war der Violinist Johann Heinrich Schmelzer (~1620–1680), dessen Musikalische Fechtschule in einer äußerst frischen Adaption der Interpreten zu hören ist. Nach dem rein instrumentalen Part lernt der Zuhörer einen weiteren barocken Meister kennen: Adam Krieger (1634–1666), von dem man sagt, er sei der „Meister des neuen deutschen Liedes vor Franz Schubert“. Bevor die Arie Einzug hielt, war das gesellige Singen Ausdruck der Volksseele, der der Komponist mit seinen lebendigen Liedern auf eigene Texte farbenreiche Tonbilder malte.