Das ferne Lied

Thematischer Querschnitt durch zwei Komponistenleben
Mit Liedern von Wilhelm Weismann und Rudolf Wagner-Régeny, zum Teil in Bearbeitung für Tenorstimme, präsentieren der Tenor Patrick Grahl und die Pianistin Klara Hornig einen thematischen Querschnitt durch das umfangreiche kompositorische Schaffen zweier Komponisten des 20. Jahrhunderts, deren Werke durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Verbunden sind alle Titel durch ihre Art: melancholisch sentimental, unaufgeregt schlicht, aber in keinem Fall klanglich unkomplex. Wilhelm Weismanns Lieder bestechen mit teilweise archaischen Anklängen über mittelalterlichen Texten, sind dann wiederum zart-impressionistisch, versetzt mit Elementen erweiterter Tonalität. Rudolf Wagner-Régeny, dessen Opern heute noch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, charakterisieren seine sehr persönliche Vertonungen, teilweise von eigens geschriebenen Liedtexten, die zunehmend auch die Einsamkeit des Komponisten zum zentralen Motiv werden lassen, und stilistisch zwischen Neoklassizistik und freitonalen Anklängen changieren.
Patrick Grahl und Klara Hornig erschaffen kammermusikalisch eine besondere musikalische Atmosphäre, die den Liedern Rudolf Wagner-Régenys und Wilhelm Weismanns mehr als angemessen ist.